†Theodor Strobl
Prof. Dr.-Ing.
Ehemaliger Ordinarius für Wasserbau und Wasserwirtschaft
TUM School of Engineering and Design
geb. 25.08.1941
gest. 06.09.2023
CV
Theodor Strobl konzentrierte sich im Laufe seines beruflichen Werdegangs auf Fragen des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft. Als Experte mit hohem Einfluss war er bei einer Vielzahl von großen internationalen Baumaßnahmen, wie z.B. Staudammprojekten in Jordanien, Nepal, Kenia und dem Oman, beratend tätig. Sein wissenschaftliches Interesse deckt ein breites Spektrum an Themen auf dem Gebiet des Wasserbaus ab. Er beschäftigt sich mit Damm- und Untergrundabdichtungen von Talsperren, der Anwendung von Walzbeton bei Staumauern, sowie mit der Sicherheitsüberwachung von Talsperren, z.B. durch den Einsatz von Glasfasertechnik. Theodor Strobl hat bedeutende Arbeiten zur Effektivität von Hochwasserschutz-Anlagen, zum Geschiebetransport bei Hochwasser und zur Renaturierung von Fließgewässern (mathematische und physikalische Modellierung) verfasst. Seine Fachkenntnis war und ist bei einer Vielzahl von Vorhaben der öffentlichen Hand u.a. in Bayern gefragt: Er war verantwortlich für die Planung und den Bau des Fränkischen Seenlandes und bei der Abfassung des Restwasserleitfadens des Bayerischen Umweltministeriums maßgebend beteiligt. Darüber hinaus ist ihm die Förderung und Optimierung von Wasserkraft ein zentrales Anliegen. Er ist ein gefragter Berater von Elektroversorgungsunternehmen in wasserbaulichen und wasserwirtschaftlichen Angelegenheiten. In neueren Untersuchungen widmet er sich u.a. den Möglichkeiten einer gerechten Wasserverteilung in Wassermangelgebieten weltweit.
Kurzbiographie
1963 – 1968 | Studium des Bauingenieurwesens, TH Darmstadt |
1968 – 1971 | Projektbauleitung auf Baustellen in Brasilien und Deutschland, Hochtief AG, Essen |
1975 – 1981 | Regierungsbaumeister des Freistaates Bayern sowie Tätigkeit als Referent für Talsperren, Oberste Baubehörde, München |
1982 | Promotion im Fach Bauingenieurwesen, TH Darmstadt |
1982 – 1987 | Leiter des Talsperren-Neubauamtes, Nürnberg |
1987 – 1989 | Ministerialrat, Leiter des Sachgebiets für Talsperren und Wasserkraft, Oberste Baubehörde, München |
1989 – 2007 | Ordinarius für Wasserbau und Wasserwirtschaft, TU München und Direktor der Versuchsanstalt Obernach (Oskar von Miller-Institut) |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Beratungstätigkeiten für Regierung im Oman (seit 1990)
Beratung der Bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung bei Fragen des Hochwasserschutzes, des Flussbaus und des Geschiebebetriebs (Morphologische Fragen)
Obmann des Fachausschusses Talsperren der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) (1990-2009)
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik
Mitglied der International Commission on Large Dams (ICOLD)
Preise und Ehrungen
- Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille der TU München (2009)
- Ehrennadel der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (2010)
- Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (2021)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).