†Eike Jessen
Prof. Dr.-Ing.
Fakultät für Informatik
Ehemaliger Ordinarius für Rechnerkommunikation und Maschinelle Deduktion
geb. 28.08.1933
gest. 18.03.2015
CV
Nach dem Studium der Nachrichtentechnik an der TU Berlin widmete sich Eike Jessen der Forschung im Bereich der Digitalen Auswertung von Radarinformationen und wirkte am Aufbau eines computergestützten Realzeit-Radar-Verfolgungssystems für die zivile Luftfahrt der Bundesrepublik Deutschland mit. Nach Abschluss seiner Promotion wechselte er in die Industrie und wurde Entwicklungsleiter für elektronische Rechenanlagen bei AEG-Telefunken in Konstanz. Dort baute er eine Rechnerentwicklungsabteilung für Hardware und Grundsoftware auf, in der 250 Mitarbeiter beschäftigt waren. Während seiner Industriezeit wurde unter seiner Leitung mit dem Computer TR 440 der damals schnellste Rechner Europas entwickelt. Eike Jessen kehrte 1972 an die Hochschule zurück und baute an der Universität Hamburg einen Lehrstuhl für Rechnerarchitektur auf. 1982 folgte er einem Ruf an die Technische Universität München und setzte sich dort weiterhin für die Entwicklung von Rechnern bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit als Gesamtsystem ein. Es entstanden grundlegende Arbeiten zur Analyse und Optimierung von Rechensystemen, zum Sprachbedarf der Modellierung von Rechnersystemen und zu funktionalen Modellwelten. Eike Jessen war maßgeblich am Aufbau des Deutschen Forschungsnetzes (DFN) beteiligt. Er war Vorsitzender des External Advisory Boards, des von der EU geförderten Projekts EGEE des CERN in Genf. Für seine Verdienste um die deutsche Informatik wurde er 1993 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Bis heute engagiert sich Eike Jessen als Emeritus am Institut für Informatik der TU München.
Kurzbiographie
1954-1960 | Studium der Nachrichtentechnik, TU Berlin |
1960-1964 | Mitarbeiter der Forschungsgruppe „Digitale Verarbeitung von Radarinformationen”, Prof. Dr. W. Haack |
1964 | Promotion an der Technischen Universität Berlin („Assoziative Prozessoren“) |
1964-1972 | Entwicklungsleiter Elektronische Rechenanlagen, AEG-Telefunken, Konstanz |
1972-1983 | Professuren an der Universität Hamburg (Rechnerorganisation), an der Universität der Bundeswehr, München |
1983-2001 | Ordinarius für Rechnerkommunikation und Maschinelle Deduktion, TU München |
1994-1996 | Vizepräsident, TU München (Strukturplanung, auswärtige Beziehungen, zentrale Einrichtungen, Räume) |
1996-2005 | Vorsitzender des Deutschen Forschungsnetzes |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Mitglied des Vorstands (1984-1993) und Vorsitzender (1996-2005) des Deutschen Forschungsnetzes (DFN)
Mitglied der Jury des Software-Engineering-Preises der Ernst-Denert-Stiftung
Berater der EGEE und BalticGrid Grid-Projekte
Fellow der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) (2005)
Mitglied des Universitätsrats Schleswig-Holstein (2007)
Vielfältige Gutachter/Berater-Tätigkeiten für: DFG, GMD, BMBW/F, Ernst-Denert-Stiftung, Land Schleswig-Holstein
Preise und Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz am Bande (1993)
- Ehrenmitglied der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung (ZKI)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie <link file:416 _top download "Initiates file download">hier (pdf-Datei zum Herunterladen).</link>