Wilhelm von Ockham (um 1285-1347) zählt zu den prägenden Denkern des Mittelalters. Sein Prinzip der methodischen Sparsamkeit, bekannt als Ockhams Rasiermesser, beeinflusst Wissenschaft und Philosophie bis heute. Weniger bekannt ist, dass Ockham seine letzten Lebensjahre in München verbrachte und auf dem Gelände des ehemaligen Franziskanerklosters am heutigen Max-Joseph-Platz begraben liegt.
Eine Initiative für mehr Sichtbarkeit
Bislang erinnerte dort nichts an sein Wirken. Um dies zu ändern, haben die beiden emeritierten Professoren Hans Förstl (TUM) und Wilhelm Vossenkuhl (LMU) eine Initiative ins Leben gerufen. Gemeinsam setzen sie sich mit Nachdruck dafür ein, Ockhams Erbe in München sichtbarer zu machen. Förstl und Vossenkuhl treiben das Projekt mit Unterstützung von Michael Molls, Sprecher der TUM Senior Excellence Faculty, gemeinsam voran, wobei Vossenkuhl insbesondere seine langjährige Beschäftigung mit Ockhams Werk und dessen Bedeutung für die Philosophiegeschichte einbringt.
Breite Unterstützung aus Wissenschaft und Gesellschaft
Neben den Präsidenten der Münchner Universitäten (TUM und LMU) haben sich auch die Präsidenten der Hochschule München, der Hochschule für Philosophie München, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste angeschlossen.
TUM Emeriti of Excellence engagieren sich aktiv
Diese Mitglieder der TUM Senior Excellence Faculty bringen sich also aktiv in die Initiative ein:
- Professor Michael Molls, Sprecher der SEF und Direktor des Institute for Advanced Study (IAS) der TUM,
- Professor Winfried Nerdinger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste,
- Professor Markus Schwaiger, Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Ihr Engagement zeigt, dass die TUM Emeriti of Excellence ihre wissenschaftliche Expertise nicht nur in akademische Debatten, sondern auch in gesellschaftlich und historisch relevante Projekte einbringen. Mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung tragen sie dazu bei, Geschichte zu reflektieren und sichtbar zu machen – eine wesentliche Grundlage für den kritischen Dialog zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Universität.
Ein ausführlicher Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 19. Februar 2025 beleuchtet die Hintergründe der Initiative sowie Ockhams Wirken in München:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-ockham-max-joseph-platz-gedenken-li.3200119