Wolfram Weise
Prof. Dr.
Ehemaliger Ordinarius für Theoretische Physik (Angewandte Quantenfeldtheorie)
TUM School of Natural Sciences
geb. 14.02.1946
CV
Wolfram Weise ist ein international bekannter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Theoretischen Kern- und Teilchenphysik, mit Forschungsschwerpunkt in der Theorie der Starken Wechselwirkung (Quantenchromodynamik, QCD). In vielzitierten Arbeiten hat er wichtige Ergebnisse erzielt zu Fragen der Symmetrien und Strukturbildung in der Physik der Hadronen und Atomkerne, zum Studium von Quark-Gluon-Materie unter extremen Bedingungen, wie sie im frühen Universum und in hochenergetischen Kollisionen von Kernen realisiert sind, und zur Erforschung hoch komprimierter Materie im Innern von Neutronensternen. Er ist Ko-Autor der in Fachkreisen bekannten Monografien: „Pions and Nuclei“ (1988) und „The Structure of the Nucleon“ (2001).
Prof. Weise studierte Physik und Mathematik bis zum Diplom (1969) an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, promovierte 1970 und habilitierte sich 1974 an der Universität Erlangen. Nach Forschungsjahren in USA und am CERN in Genf folgte 1976 seine Berufung auf einen Lehrstuhl an der Universität Regensburg. Ab 1994 war er Ordinarius für Theoretische Physik an der TUM bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012.
Längere Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Universität Kyoto, das Argonne National Laboratory bei Chicago, Institute for Nuclear Theory (INT) und University of Washington in Seattle, USA, und Institute of Physical and Chemical Research (RIKEN) in Japan. Er war Mitglied in den Herausgebergremien wissenschaftlicher Zeitschriften (Physical Review Letters, Physics Reports, Zeitschrift für Physik, European Physical Journal, Lecture Notes in Physics), sowie Mitglied zahlreicher Beiräte und Komitees von nationalen und internationalen Forschungszentren. In den Jahren 2000-2004 und erneut von 2012 bis Ende 2015 war Wolfram Weise Direktor des European Centre for Theoretical Studies (ECT*) in Trient.
Kurzbiographie
1965 – 1969 | Studium der Physik und Mathematik, Goethe Universität, Frankfurt/Main |
1970 | Promotion (Dr. rer. nat.), Universität Erlangen |
1970 – 1972 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Erlangen |
1973 – 1975 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, State University of New York, Stony Brook, USA |
1975 – 1976 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, CERN, Genf |
1976 – 1994 | Ordinarius für Theoretische Physik, Universität Regensburg |
1987 – 1989 | Dekan, Fakultät für Physik, Universität Regensburg |
1994 – 2012 | Ordinarius für Theoretische Physik, TU München |
2000 – 2004/ 2012 – 2015 | Direktor, European Center for Theoretical Studies in Nuclear Physics and Related Areas (ECT*), Trient, Italien |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
PSSC (Proton Synchrotron & Synchro Cyclotron) Committee des CERN (1982-1984)
Wissenschaftlicher Rat des GSI Helmholtz-Zentrums für Schwerionenforschung (1998-2000), Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats (1999-2000)
Scientific Committee des nationalen Forschungszentrums INFN Frascati, Italien (2003-2009)
Beirat des Yukawa Instituts für Theoretische Physik, Universität Kyoto (2006-2014)
Nishina Center Advisory Council, RIKEN, Japan (2014)
Scientific Advisory Committee des Institut de Physique Nucléaire, Orsay, Frankreich (2015)
Programmkomitee des Japan Proton Accelerator Research Complex (J-PARC) (2012-2018)
Scientific Advisory Board des Helsinki Institute of Physics, Finnland (2012-2020)
Preise und Ehrungen
- A.v. Humboldt - J.C. Mutis Preis des spanischen Wissenschaftsministeriums (1995)
- Professor Adjunctus, Nordic Institute for Theoretical Physics (NORDITA), Kopenhagen (1991-2006)
- Research Fellow Award der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) (2002)
- Giulio Racah Memorial Lecturer, Hebräische Universität Jerusalem, Israel (2007)
- Emilio Segré Distinguished Lecturer, Universität Tel Aviv (2010)
- Gastprofessuren: Universität Kyoto (2017), Universität Tokyo (2019)
-
Verdienstmedaille der Universität Helsinki, Finnland (2020)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).