Robert Huber
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult.
Nobelpreis für Chemie 1988
Ehemaliger Ordinarius für Chemie
geb. 20.02.1937
TUM Emeritus of Excellence Robert Huber im Interview
"Ich bin ins Innnere der Moleküle gstiegen"
Professor Robert Huber bekam 1988 zusammen mit seinem Kollegen und ehemaligen Doktoranden Johann Deisenhofer und Harmut Michel den Nobelpreis für Chemie für die Erforschung der dreidimensionalen Struktur des Reaktionszentrums der Photosynthese. Bei diesem Interview handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung des Original-Interviews mit Professor Huber aus dem Oktober 2010 auf der Seite der TUM Comunity. [lesen Sie mehr]
CV
Robert Huber erhielt 1988 die höchste Auszeichnung in der Wissenschaft: Er wurde gemeinsam mit Hartmut Michel und Johann Deisenhofer für „die Aufklärung der dreidimensionalen Struktur eines photosynthetischen Reaktionszentrums“ mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Er studierte, promovierte und habilitierte im Fach Chemie an der TU München, der er auch als Direktor des Max-Planck–Instituts für Biochemie verbunden blieb. Bereits in seiner Promotionsarbeit beschäftigte er sich mit der Kristallographie und baute Anfang der 1970er- Jahre ein proteinkristallographisches Labor auf. Im Laufe der Jahre konnte er mithilfe der Röntgenkristallographie die Struktur zahlreicher Proteine und Proteinkomplexe aufklären, darunter Proteasen und ihre natürlichen und synthetischen Inhibitoren, Metalloenzyme, Proteine des Immunsystems, Proteinhormone und ihre Rezeptoren, Proteinkinasen, Enzyme der Aminosäurebiosynthese sowie Proteine des Energie- und Elektronentransfers. Außerdem verbesserte und entwickelte er neue Geräte und Methoden, die heute zu den Standards in der Röntgenstrukturanalyse gehören, so zum Beispiel die Patterson-Methode, graphische Methoden oder die Verbesserung der Proteinkristallisation. Robert Huber hält Gastprofessuren an der Universitat Autonoma de Barcelona in Spanien, der Universität Duisburg-Essen, der Cardiff University in Großbritannien und der Seoul National University in Korea. Er ist außerdem Mitbegründer der Biotech-Unternehmen Proteros und Suppremol und im wissenschaftlichen Beirat der Peter und Traudl Engelhorn Stiftung sowie einiger pharmazeutischer Unternehmen. Bis heute forscht Robert Huber am Max-Planck-Institut für Biochemie.
Kurzbiographie
1960 - 1972 | Studium der Chemie, Promotion und Habilitation, TU München |
1972 - 2005 | Wissenschaftliches Mitglied und Direktor, Max-Planck-Institut für Biochemie, München |
1976 - 2005 | Professor, TU München |
seit 2005 | Direktor Emeritus, Max-Planck-Institut für Biochemie, München |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Mitglied der Deutschen Chemischen Gesellschaft
Ehrenmitglied der American Society of Biological Chemists
Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste
Ehrenmitglied der Schwedischen Gesellschaft für Biophysik
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei, Rom
Mitglied der European Academy of Arts, Sciences and Humanities
Associate Fellow, Third World Academy of Sciences, Triest
Foreign Associate, National Academy of Sciences, USA
Fellow, American Academy of Microbiology
Foreign Member of the Royal Society, London
Foreign Fellow of the Indian National Science Academy, New Delhi
Foreign Member of the Korean Academy of Science and Technology, Korea
Preise und Ehrungen
- Otto-Warburg-Medaille, Gesellschaft für Biologische Chemie (1977)
- Emil-von-Behring-Medaille, Universität Marburg (1982)
- Keilin Medal, Biochemical Society, London (1987)
- Nobelpreis für Chemie (1988)
- E.K. Frey - E. Werle Gedächtnismedaille (1989)
- Sir Hans Krebs Medaille, Federation of European Biochemical Societies, Dublin (1992)
- Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (1993)
- The Linus Pauling Medal (1993/94)
- Max Tishler Prize, Harvard University, USA (1997)
- Max-Bergmann-Medaille des Max-Bergmann-Kreises zur Förderung der peptidchemischen Forschung (1997)
- Das Grosse Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland (1997)
- Honorary Professor, Peking University, Peking (2003)
- Honorary Professor, Shanghai Second Medical University, Shanghai (2004)
- Premio Città di Firenze sulle Scienze Molecolari, Florenz (2004)
- Erice Prize- Premio Ettore Majorana (2009)
- Honorary Director of the Nobel Life Science Research Center, Foshan, China (2009)
- National Medal of the Order ‘Manuel Amador Guerrero’ of the Republic of Panama (2011)
Ehrendoktorwürden der Université Catholique de Louvain, Belgien (1987); der Universität von Ljubljana, Slowenien (1989); der Universität Tor Vergata, Rom, Italien (1991); der Universidade Nova de Lisboa, Portugal (2000); der Universitat Autònoma de Barcelona, Spanien (2000); der Tsinghua University, Peking, China (2003); der Nagoya University, Japan (2008); der Universidad de Buenos Aires, Argentinien (2010); der Universität Vilnius, Litauen (2011) und der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Sofia, Bulgarien (2012), und der Universitatis Iagellonicae Cracoviensis, Polen (2014)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).