Joachim Hagenauer
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h.
Ehemaliger Ordinarius für Nachrichtentechnik
TUM School of Computation, Information and Technology
geb. 29.07.1941
CV
Joachim Hagenauer trug mit seinen theoretischen wie anwendungsbezogenen Forschungsarbeiten maßgeblich zur Entwicklung leistungsfähiger Verfahren zur Codierung und Decodierung von Signalen in Übertragungssystemen bei. Von ihm stammen wesentliche Beiträge zur Entwicklung der modernen digitalen Nachrichtenübertragung für Mobilfunk und Internet. Auf theoretischem Gebiet gilt das Interesse von Joachim Hagenauer der Informationstheorie und der Theorie fehlerkorrigierender Codes. Er konzentrierte seine Forschungen in den zurückliegenden Jahren auf das „Turbo-Prinzip“ in der Kommunikationstechnik und in jüngster Zeit auf die Informations- und Kommunikationstheorie in ihrer Anwendung für Forschungsfragen der Genetik. Als erster deutscher Wissenschaftler hatte er 2001 die Präsidentschaft der renommierten amerikanischen IEEE Information Theory Society inne. Er erhielt eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Ingenieurwissenschaften, die Alexander Graham Bell Medal des IEEE. An der Technischen Universität München ist der Name Joachim Hagenauer eng verbunden mit der erfolgreichen Etablierung des internationalen Studiengangs „Master of Science in Communications Engineering“ (MSCE), der weltweit ein sehr hohes Ansehen genießt und als dessen Geschäftsführer er von 1998 bis 2008 fungierte. 2005 wurde er nach Thomson‘s Science Citation Index zum „Highly Cited Researcher“ ernannt. Von 2007 bis 2014 war Joachim Hagenauer Mitglied des Kuratoriums des Institute for Advanced Study (TUM-IAS) und seit 2011 steht er als Mediator bei Konflikten zwischen Doktorand und Betreuer/-in sowie als Berichterstatter für Berufungsverfahren der Technischen Universität München zur Verfügung.
Kurzbiographie
1963 – 1968 | Studium der Theoretischen Elektrotechnik, TH Darmstadt, Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes |
1968 – 1972 | Wissenschaftlicher Assistent, TH Darmstadt |
1974 | Promotion im Fachgebiet Elektrotechnik, TU Darmstadt |
1975 – 1976 | Post doctoral fellow am IBM T.J. Watson Research Center, New York, USA |
1977 – 1981 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Nachrichtentechnik der DFVLR |
1981 – 1990 | Leiter der Abteilung Nachrichtentheorie am Institut für Nachrichtentechnik der DLR |
1990 – 1993 | Direktor des Instituts für Nachrichtentechnik der DLR; Honorarprofessor, TU München |
1993 – 2006 | Ordinarius für Nachrichtentechnik, TU München |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Senior Member des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (1987)
Distinguished Lecturer der IEEE Information Theory Society und der IEEE Communications Society (1992)
Gründungsmitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Experimentelle Mathematik der Universität Essen (1989-1996)
Vorsitzender des Fachausschusses „Informations- und Systemtheorie“ der ITG im VDE (1990-1996)
Gewählter Fachgutachter der DFG, Schwerpunkt Digitale Kommunikationssysteme (1995-2000)
Präsident der Information Theory Society des IEEE (2001)
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 2002) und Vorsitzender der Kommission „Forum Technologie“ (2004-2014)
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Vorsitzender der Kommission „Forum Technologie“ (seit 2002)
Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) (seit 2003)
Mitglied des Vorstands des Internationalen Begegnungszentrums München (2005-2016)
Vorsitzender des Preiskomitees der Vodafone Stiftung (2000-2009)
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der DOCOMO Eurolabs (Communications Laboratories Europe GmbH) (2007-2010)
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats Munich Aerospace (2001-2017)
Mitglied des Vorstands der Eduard-Rhein-Stiftung (2006-2012)
Forschungsaufenthalt, AT&T Bell Laboratories, Holmdel und Murray Hill, USA (1986-1987)
Gastprofessor, Technische Universität Wien, Österreich (2001)
Gastprofessor, Universität Klagenfurt, Österreich (2007)
Preise und Ehrungen
- Erich Regener-Preis der DFVLR (1981)
- Otto-Lilienthal-Preis (1985)
- Fellow des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) (1992)
- International E.H. Armstrong-Award der IEEE Communications Society (1996)
- Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille der TU München (2003)
- Alexander Graham Bell Medal der IEEE (2003)
- Ehrendoktorwürde der Universität Erlangen-Nürnberg (2006)
- Ehrenring des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) (2006)
- Wissenschaftspreis der Informations- und Kommunikationstechnik der Informationstechnischen Gesellschaft (2014)
- IEEE Information Theory Society Aaron D.Wyner Distinguished Service Award (2019)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).