Franz Hofmann
Prof. Dr. med.
Ehemaliger Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie
Fakultät für Medizin
geb. 21.05.1942
CV
Franz Hofmanns Forschungsinteresse gilt der Struktur und Funktion von Proteinkinasen sowie spannungsabhängigen Calcium- und Ionenkanälen. Den Beginn seiner weiteren Arbeit prägte maßgeblich ein zweieinhalbjähriges Intermezzo im Labor des späteren Nobelpreisträgers Edwin G. Krebs in den USA. Mit seiner Arbeitsgruppe gelang ihm eine Reihe wichtiger Entdeckungen zur Funktionsweise intrazellulärer Botenstoffe, die zelluläre Funktionen und Organleistungen kontrollieren. Mit biochemischen, molekularbiologischen und physiologischen Methoden klärte Franz Hofmann somit wichtige Steuerungsfunktionen der Zellen auf, analysierte das Funktionsgeflecht der Botenstoffe in den Zellen, ihr Entstehen und ihre Wirkungen. Pionierarbeit leistete er auf dem Gebiet der Enzyme cAMP und cGMP. Auch erklärte er als erster die Struktur einiger Ca++-Kanalproteine der Muskeln und des Herzens. Der Einfluss seiner Forschung auf die aktuelle Herz- und Muskelphysiologie – sogar die Physiologie im Allgemeinen – ist weitreichend. International gilt er als einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet, der Förderungen u.a. durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Fond der Chemie, die VW-Stiftung sowie die Europäische Union erhielt. Hofmann ist Koautor mehrerer pharmakologischer Lehrbücher und Mitherausgeber von zahlreichen Fachzeitschriften. Er wirkte aktiv in den Bewilligungsausschüssen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Sanderstiftung und der Feldberg Foundation mit. Zahlreiche Preise und sein hohes internationales Ansehen zeugen von der herausragenden Qualität seiner Forschungen, die er auch noch nach Jahren im Ruhestand weiterhin betreibt.
Kurzbiographie
1962 – 1968 | Medizinstudium, Universitäten Heidelberg, München, Berlin |
1968 | Promotion, Universität Heidelberg |
1977 | Facharzt für Pharmakologie, Universität Heidelberg |
1973 – 1975 | Assistent an der Medical School der University of California, Davis, USA |
1975 – 1980 | Assistent am Pharmakologischen Institut, Universität Heidelberg |
1981 – 1984 | Professor für Pharmakologie, Universität Heidelberg |
1985 – 1990 | Professor für Physiologische Chemie, Universität des Saarlandes |
1992 – 1993 | Gründungsdirektor des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie, Berlin |
1990 – 2008 | Ordinarius für Pharmakologie und Toxikologie, TU München |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Mitglied der Sanderstiftung (seit 1991)
Ehrenprofessur der Tongji Medizinischen Universität Wuhan, China (1998)
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 2001)
Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (seit 2002)
Mitglied der Academia Europaea (seit 2003)
Ehrenprofessur des Shanghai Institute of Materia Medica, Chinese Academy of Sciences (2004)
Senator der Sektion Pharmakologie sowie der Sektion Physiologie und Pharmakologie der Leopoldina (seit 2007)
Mitglied und Vorsitzender (ab 2002) des Kuratoriums der Universität Leipzig (2000-2008)
Direktor (2007-2010) sowie Chairman des Board of Directors (2010-2012) der Feldberg Foundation
Forschungsprojekte
Sprecher (1990) und stellvertretender Sprecher (1986-1989) des DFG-Sonderforschungsbereichs 246: Proteinphosphorylierung und intrazelluläre Kontrolle von Membranprozessen
Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs 391: Mechanismen der schnellen Zellaktivierung (1995-2007)
Sprecher der DFG-Forschergruppe FOR 923: Molecular Dissection of Cardiovascular Functions (2007-2010)
Preise und Ehrungen
- Max-Planck-Forschungspreis (2002)
- Aschoff-Preis der Medizinischen Gesellschaft Freiburg (2002)
- Feldberg Award (2003)
- Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2004)
- Harry van Dyke Award der Columbia University, New York (2006)
- Bayerischer Verdienstorden (2008)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).