Christoph Zenger
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult.
Ehemaliger Ordinarius für Ingenieuranwendungen in der Informatik und numerische Programmierung
TUM School of Computation, Information and Technology
geb. 10.08.1940
CV
Nach einem Studium der Physik habilitierte sich Christoph Zenger mit 35 Jahren für das Fachgebiet Mathematik und arbeitet bis heute auf einem Grenzgebiet zwischen Mathematik und Informatik. Er forscht im Bereich der numerischen linearen Algebra und beschäftigt sich mit hierarchischen Algorithmen zur numerischen Lösung partieller Differentialgleichungen. Christoph Zenger verfasste grundlegende Arbeiten zur Diskretisierung von Differentialgleichungen mit reduzierter Anzahl der Unbekannten auf sogenannten „dünnen Gittern“ oder „sparse grids“. Diese Methoden eignen sich besonders für hochdimensionale Probleme, wie sie in der Quantenmechanik und der Finanzmathematik vorkommen. Christoph Zenger war Mitinitiator und erster Sprecher des bayerischen Forschungsverbunds FORTWIHR, der die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Mathematikern und Informatikern unter Einsatz von Hochleistungsrechnern für die anwendungsorientierte Forschung in Bayern wesentlich voranbrachte. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Heranführung von hochbegabten Studierenden an neue Fragestellungen der Hochtechnologie. Er war langjähriger Direktor der von der Technischen Universität München gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Stuttgart seit 1984 jährlich durchgeführten Ferienakademie. Zudem gründete er gemeinsam mit der Russischen Akademie der Wissenschaften und mehreren Universitäten in St. Petersburg die Ferienakademie JASS (Joint Advanced Student School).
Kurzbiographie
1959 – 1964 | Studium der Physik, LMU München |
1965 – 1976 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Leibniz-Rechenzentrum München |
1967 | Promotion im Fachgebiet Mathematik, TU München |
1975 | Habilitation im Fachgebiet Mathematik, TU München |
1976 – 1980 | Akademischer Rat und Professor, TU München |
1980 – 1982 | Ordinarius für Informatik, Universität der Bundeswehr, München |
1982 – 2005 | Ordinarius für Ingenieuranwendungen in der Informatik und numerische Programmierung, TU München |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Mitglied im Direktorium des Leibniz-Rechenzentrums, München (seit 1985)
Sekretär der Kommission für Informatik bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (1995)
Gründungssprecher des Bayerischen Forschungsverbunds für Wissenschaftlich Technisches Hochleistungsrechnen (FORTWIHR) (1992-1995)
Mitglied des Vorstands von FORTWIHR (1992-2000)
Mitglied der Rechnerkommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (1994-2000)
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 2000)
Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Forum Technologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Sprecher des Sonderforschungsbereichs 438: Mathematische Modellierung, Simulation und Verifikation in materialorientierten Prozessen und intelligenten Systemen (2000-2002)
Direktor der Ferienakademie Sarntal (Südtirol) der TU München, der FAU Erlangen-Nürnberg und der Universität Stuttgart (1996-2005)
Preise und Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz (2001)
- Ehrendoktorwürde der Universität Konya, Türkei (2003)
- Ehrendoktorwürde der Staatlichen Universität St. Petersburg, Russland (2004)
- Ehrendoktorwürde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (2008)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).