Arthur Konnerth
Prof. Dr. med
Hertie Senior Forschungsprofessur für Neurowissenschaften
Ehemaliger Inhaber des Friedrich-Schiedel-Lehrstuhls für Neurowissenschaften
TUM School of Medicine and Health
23.09.1953
CV
Professor Arthur Konnerth ist für seine richtungsweisende Forschung zu den molekularen und zellulären Grundlagen der Hirnfunktion bekannt. Sein Schwerpunkt sind die Gedächtnisfunktion und ihre Störungen, etwa bei der Alzheimer-Krankheit. Speziell mit seiner Weiterentwicklung und
Anwendung der Zwei-Photonen-Mikroskopie, die die dynamische Aufzeichnung der Aktivität einzelner Nervenzellen ermöglicht, hat Prof. Konnerth die moderne Forschung zu Plastizität, Entwicklung und Funktion von Nervenverbindungen im Gehirn maßgeblich geprägt.
Nach seinem Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) promovierte Prof. Konnerth 1983 am Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München. Zu seinen weiteren Stationen zählte das MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen, wo er – nach seiner Habilitation an der TUM 1987 – ab 1989 die Arbeitsgruppe Zelluläre Neurophysiologie leitete. 1993 folgte er dem Ruf der Universität des Saarlandes als Professor nach Homburg/Saar und 1999 dem Ruf der Technischen Universität nach München (TUM). Seit 2005 hatte er an der TUM den Friedrich-Schiedel-Lehrstuhl für Neurowissenschaften inne und war damit auch Gründungsdirektor des 2006 entstandenen TUM Instituts für Neurowissenschaften.
Den Grundstein für seinen Forschungserfolg legte Prof. Konnerth bereits 1999 und 2000 an der TUM, wofür ihn die Deutsche Forschungsgemeinschaft 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis auszeichnete. Zu seinen zahlreichen weiteren Auszeichnungen zählt zudem der hochdotierte Brain Prize 2015 der dänischen Lundbeck Foundation. Prof. Konnerth ist unter anderem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina, der Academia Europaea und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Seit Oktober 2022 ist der renommierte Neurowissenschaftler zudem TUM Emeritus of Excellence. Seit 2017 betreibt Prof. Konnerth seine hochkarätige Forschungsarbeit an der TUM als Hertie-Senior-Forschungsprofessor Neurowissenschaften, nun auch über seinen offiziellen Ruhestand hinaus.
Kurzbiographie
1975 - 1981 | Studium der Medizin, LMU München |
1983 | Promotion, LMU München |
1978 - 1984 | Doktorand und Wissenschaftlicher Assistent, MPI für Psychiatrie, München |
1984 - 1985 | Feodor-Lynen-Stipendiat der Humboldt-Stiftung, University of Pennsylvania, Philadelphia, Marine Biological Laboratory, Woods Hole/USA |
1986 - 1992 | Wissenschaftlicher Assistent, MPI für Biophysikalische Chemie, Göttingen; Leiter der Arbeitsgruppe Zelluläre Neurophysiologie (ab 1989) |
1987 | Habilitation, TU München |
1993 - 1999 | Professur, Institut für Physiologie, Fakultät für Medizin, Universität des Saarlandes, Homburg/Saar Vizepräsident (1997 - 1999) |
1999 - 2000 | Ordinarius, Institut für Physiologie, Fakultät für Medizin, TU München |
2000 - 2004 | Ordinarius, Institut für Zellphysiologie, Fakultät für Medizin, LMU München |
2005 - 2017 | Ordinarius Friedrich-Schiedel-Lehrstuhl für Neurowissenchaften und Direktor des TUM Instituts für Neurowissenschaften (ab 2006) |
seit 2017 | Hertie Senior Professur für Neurowissenschaften, TU München |
Mitgliedschaften und Auszeichnungen
Bayerische Akademie der Wissenschaften (seit 2011)
Mitglied der Akademie Europaea (seit 2004)
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina (seit 2002)
zahlreiche weitere Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien (u.a. der DFG, TUM IAS, MPI Biophysik, School of Biological Sciences/Cardiff University UK, Alexander-von-Humboldt-Stiftung)
Preise und Ehrungen
- TUM Emeritus of Excellence (2022)
- Senior Forschungsprofessur der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung (2017)
- The Brain Prize, Grete Lundbeck European Brain Research Prize (2015)
- Advanced Grant des European Research Council (2012)
- Carl-von-Linde Fellow am IAS der TUM (2007)
- Heinz Maier-Leibnitz Medaille der TUM (2006)
- Max-Planck-Forschungspreis (2001)
- Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG (2001)
- Feldberg-Preis der Foundation for Anglo-German Scientific Exchange (1997)
Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).
Schlüsselpublikationen
Zott B, Simon MM, Hong W, Unger F, Chen-Engerer HJ, Frosch MP, Sakmann B, Walsh DM and Konnerth A: “A vicious cycle of amyloid β-dependent neuronal hyperactivation”. Science. 2019; 365: 559–565. Abstract
Chen X, Leischner U, Rochefort NL, Nelken I and Konnerth A: “Functional mapping of single spines in cortical neurons in vivo”. Nature. 2011; 475 (7357): 501-505. Abstract
Jia H, Rochefort N, Chen X, Konnerth A: “Dendritic organization of sensory input to cortical neurons in vivo”. Nature. 2010; 464: 1307-1312. Abstract
Busche MA, Eichhoff G, Adelsberger H, Abramowski D, Wiederhold KH, Haass C, Staufenbiel M, Konnerth A, Garaschuk O: “Clusters of hyperactive neurons near amyloid plaques in a mouse model of Alzheimer’s disease”. Science. 2008; 321: 1686-1689. Abstract
Takechi H, Eilers J, Konnerth A: “A new class of synaptic response involving calcium release in dendritic spines”. Nature. 1998; 396: 757-760. Abstract